Wie erkenne ich ...
Wie erkenne ich ...
WIE ERKENNE ICH, OB EIN*E JUGENDLICHE*R ...
Stichwörter:- von sexueller Gewalt durch Jugendliche betroffen ist?
- Täter*in sexueller Gewalt gegen andere Jugendliche ist?
- sexuelle Gewalt unter Jugendlichen beobachtet hat?
LEXIKON - VERWANDTE BEGRIFFE
ZUSAMMENFASSUNG
Wenn wir über sexuelle Gewalt unter Jugendlichen reden, dann denken die meisten als erstes an die Opfer. Wie können wir sie (früher) erkennen? Wie können wir ihnen helfen?
Genauso wichtig ist es aber, auch über jugendliche Täter*innen nachzudenken. Wie erkenne ich, wenn Jugendliche die Grenzen von anderen überschreiten? Wie unterscheide ich, ob das ein Versehen war oder Absicht? Und wie kann ich erkennen, ob ein*e Jugendliche*r gezielt und strategisch vorgeht?
Und was ist mit den Beobachter*innen? Diese Bystander sind oft in der Mehrzahl und bekommen viel mit, tun aber nichts. Ist es ihnen egal? Haben sie Angst? Finden Sie vielleicht sogar selbst Gefallen daran? Wie kann ich sie erreichen? Wie kann ich sie ermutigen, zu handeln?
Sexuelle Gewalt durch Jugendliche an Jugendlichen entwickelt eine heftige Dynamik. Gerade deshalb ist es so wichtig, alle Jugendlichen zu unterstützen. Das kann und muss niemand allein schaffen.
OPFERDYNAMIK
- Sexuelle Gewalt erschüttert das Vertrauen – in mich, in andere und in das Leben.
- Betroffene Jugendliche sind verwirrt. Sie haben Mühe zu verarbeiten, was da passiert (ist).
- Betroffene Jugendliche trauen ihrer eigenen Wahrnehmung nicht mehr. Wenn ich mich so in einer Person getäuscht habe und nicht gemerkt habe, was passiert, dann täusche ich mich genau jetzt vielleicht auch wieder?
- Sie haben Angst, dass es sich wiederholen könnte, dass sie nie wieder gesund/normal/froh/unbeschwert werden – vor anderen Menschen und vor sich selbst.
- Sexuelle Gewalt stellt das Opfer bloß und verletzt die Schamgrenzen. Diese Scham und dieser Schmerz wirken lange und deshalb gilt:
- Über erlebte sexuelle Gewalt zu sprechen, fällt betroffenen Jugendlichen schwer.
WAS ICH TUN KANN
IM NOTFALL
- Ruhe bewahren
- Zuhören, nicht bewerten
- Das Gehörte oder Gesehene dokumentieren
- Für die Sicherheit der betroffenen Person(en) sorgen
- Hilfe holen
ZUR AUFARBEITUNG
- Rückblick auf ein Unrecht
- Erkennen, wie etwas passieren konnte
- Verantwortung übernehmen
- Für nachhaltigen Schutz sorgen
ZUR VORBEUGUNG
- Über Rechte informieren
- Schutzkonzepte gemeinsam erarbeiten
- Prävention als Haltung entwickeln
- Prävention durch sexuelle Bildung, z. B. in Form von medienpädagogischen Angeboten
MEDIEN
WEITERE THEMEN